Von guten Vorsätzen und Selbsttäuschungen | Werkstattnotiz 132

Jahreswechsel! Zeit für gefühlsduselnde Rückblicke, Nabelschau und den hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Und diese Zukunft soll besser werden, keine Frage. Mit weniger Alkohol und Zigaretten, gesünderem Essen und mehr Zeit für Familie und Partner. Daß – trotz oder gerade wegen? – der vielen guten Vorsätze, die alljährlich gefasst werden, wirklich etwas anders wird? Vermutlich eher nicht. Zu mächtig ist der Alltagstrott, zu träge und veränderungsresistent unser Verhaltensrepertoire.

Insofern verwundert mich das Ergebnis einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes Ipsos, demzufolge rund 80 Prozent aller Befragten ihre guten Vorsätze für das Jahr 2008 eingehalten haben. Ob dazu auch der Vorsatz zählte, auf allzu neugierige Fragen der Demoskopen nicht wahrheitsgemäß zu antworten? ;-)

Die Erfahrung, daß der Kampf gegen den inneren Schweinehund oft zermürbend ist, hat aber wohl jeder schon gemacht. Aktuell stehen folgende Wünsche ganz oben auf der Liste der Begehrlichkeiten:

Wir scheinen ein latent ungesundes, überstrapaziertes und unter Zeitmangel leidendes Volk zu sein. Wie sonst ist zu erklären, daß jeweils über 50% der Befragten angaben, im Jahr 2009 endlich mehr auf die Gesundheit und Bewegung zu achten und außerdem immer wieder die Punkte Stress und Zeit genannt werden? Wobei zu befürchten ist, daß letztlich doch wieder die Macht der Gewohnheit siegt und aus diesen tollen Vorsätzen nichts wird.

Und wer nun wissen will, ob ich selbst auch gute Vorsätze habe? Naja, einen kann ich an dieser Stelle wohl preisgeben: den Vorsatz hier in der Werkstatt im kommenden Jahr wieder häufiger zu bloggen. :-)

In diesem Sinne: allen Lesern der Wissenswerkstatt einen guten Rutsch und auf viele spannende Artikel und Diskussionen im Jahr 2009!

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