Warum tun Sie das? » „17 Fragen an…“ wissenschaftliche Blogger | kurz&knapp 32

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wer all die unterhaltsamen und hoffentlich informativen Texte in den Wissenschaftsblogs schreibt? Warum wird überhaupt zu wissenschaftlichen Themen gebloggt, was denken Wissenschaftsblogger über ihre Bloggerei und ihre Leser? Eine neue Serie im „Wissenschafts-Café“ will ein wenig Licht ins Dunkel bringen…

Klar ist: bei wissenschaftlichen Bloggern handelt es sich um Akademiker unterschiedlichster Karrierestufen.1 Teilweise sind es Studenten in höhereren Semestern, häufig Doktoranden und (leider noch zu selten) Dozenten und Wissenschaftler mit höheren Weihen. Allen gemein ist ihre Begeisterung für die Wissenschaft und ganz offenbar die Lust, sich bloggenderweise zu betätigen.

Aber weshalb tun die das?2 Warum beschäftigen sich diese Blogger überhaupt mit Wissenschaft? Was denken Sie über Blogs und das Web 2.0? Macht bloggen süchtig?

Solche und ähnliche Fragen werde ich in Zukunft im „Wissenschafts-Café“ stellen. Heute geht die Interview-Serie an den Start und in der Einleitung steht:

„Wer steckt hinter den einzelnen Blogs? Was treibt die Blogger an? Wie finden sie ihre Geschichten, wie kamen sie überhaupt zum bloggen? Stößt man immer noch auf Unverständnis, wenn man Kommilitionen oder Kollegen von seinem Blog erzählt? Sollte man sein Blogdasein vielleicht komplett verschweigen?

Und weshalb schreiben die Blogger überhaupt zu wissenschaftlichen Themen und nicht über was ganz anderes? – Allerhöchste Zeit, um all das in Erfahrung zu bringen.“

Die Antworten auf die insgesamt 17 Fragen sollen im Idealfall ein wenig mehr Aufschluß darüber liefern, wer da eigentlich bloggt. Den Anfang macht das Interview mit Lars Fischer vom Fischblog, über den wir u.a. erfahren, daß er (wenn er mehr Zeit übrig hätte) verstärkt über Musik und Festivals schreiben würde, aber ganz bestimmt nicht zur Atheismus-Kreationismus-Debatte Stellung beziehen wird.

Und die Tatsache, daß Lars sogar von einer Molekularbiologie-Doktorandin um Tipps und Hilfestellung angefragt wurde, verrät so einiges: über die Hilflosigkeit heutiger Doktoranden, aber auch über die fachliche Expertise von Lars.

In den »17 Fragen« sollen (bekannte und unbekannte) wissenschaftliche Blogger aus allen Disziplinen vorgestellt werden.

Ab sofort soll jede Woche ein weiterer Wissenschaftsblogger auf diese Weise vorgestellt werden. Die Befürchtung, daß ich nur die „üblichen Verdächtigen“ befragen werde, ist übrigens unbegründet.

Zwar handelt es sich nun zum Start mit Lars um einen etablierten Blogger,3 aber – soviel sei verraten – beim nächsten Interviewpartner handelt es sich um keinen Naturwissenschaftler und auch keinen Blogger, der in den „Wissenschaftsblog-Charts“ vertreten ist. Noch nicht?! ;-)

Zusammengefasst: die „17 Fragen an…“ sollen ein wenig mehr Aufmerksamkeit für die Wissenschaftsblog-Szene ganz allgemein erzeugen. Ein wenig aufklären, wie die einzelnen Blogger „ticken“ und „prominentere“ und unbekannte Blogs aus allen Disziplinen präsentieren.


  1. Ausnahmen bestätigen die Regel. []
  2. Die Hoffnung auf akademische Reputation kann es (zumindest bislang) nicht sein. []
  3. Und zugegebenerweise einen geschätzten Kommentator hier in der Wissenswerkstatt. []

4 Gedanken zu „Warum tun Sie das? » „17 Fragen an…“ wissenschaftliche Blogger | kurz&knapp 32“

  1. Lieber Dominikus,

    Danke für das nette Feedback. Und ich selbst bin auch schon gespannt auf die Antworten der nächsten Interviewpartner.

    Und lange bevor ich in die Verlegenheit komme, mich selbst zu befragen, werde ich dem ominösen Blogger auf den Zahn fühlen, der hinter dem Denkspuren-Blog steckt. ;-)

    Grüße,
    Marc

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  2. @Wolfgang Michal:

    Tatsächlich eine bedenkenswerte Liste, die doch eine ziemlich weite Palette an Motiven abdeckt. Und bei vielen Punkten kann man als Blogger wohl kaum anders, als sich stillschweigend einzugestehen, daß da was dran ist.

    @alle:

    Wolfgang Michal hat einige Vermutungen, Beobachtungen und freche Thesen zu einer Liste aggregiert, die den Motiven vieler (journalistischer) Blogger auf den Zahn fühlt.

    Es sind also Antworten auf die Frage: „Warum tun die das…?“

    Meine Favoriten:

    Sie haben einfach zu allem eine Meinung.
    Sie sind viel zu nervös, um nur einen Text pro Woche zu veröffentlichen.
    Sie wollen die Medien besser machen.
    Sie wollen die Welt besser machen.
    Sie lieben die Selbstinszenierung.
    Sie machen es, weil sie es können.

    Wer kann diese Punkte für sich selbst unterschreiben?

    Mehr Antworten gibt es bei Wolfgang (Link s.o.), leider kein Permalink, leider keine Kommentarmöglichkeit. Naja, die Kommentarzahl hätte ich in die dreistellige Richtung getippt. ;-)

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