Cyberscience: Praktisch und theoretisch

Linktipps zum Anhören, Sehen und Lesen

Über Städte mit B habe ich neulich schon bei Twitter scherzhaft geflucht. Jedenfalls tragen Berlin, Bremen und Braunschweig ein bißchen Mitschuld daran, daß ich hier in der Werkstatt so selten zum bloggen komme. Denn in den letzten Wochen habe ich einige Seminare und Workshops gegeben, was erstens mit ziemlich viel Vorbereitungszeit und zweitens (Städte mit B!) mit ziemlich viel Reisezeit verbunden ist. Zumindest wenn man – wie ich – irgendwo in der schwäbischen Provinz startet. ;-)

Deshalb gibt’s auch heute leider trotz vorhandener Themen keinen vernünftigen Blogpost, aber dafür hübsche Linktipps. Diesmal rund um das Thema offene Wissenschaft oder Wissenschaft 2.0.

Wissenschafts-Videocast mit Lars vom Fischblog

Daß die Redakteure von Spektrum ein wenig anders ticken als übliche Wissenschaftsjournalisten dürfte sich so allmählich rumgesprochen haben. Das fängt damit an, daß vom Redaktionsleiter über die Grafiker bis hin zum Redaktionshund (der Hundegott hab ihn selig!), alle mit Twitteraccounts ausgestattet sind. Und das geht weiter bis… ach, das kann man ja alles nachlesen.

Eine neue schräge und absolut sympathische Idee ist ein Videocast, den Lars Fischer (mit-)initiiert. Der „freiberufliche Apokalyptiker“ stellt dabei die etwas anderen Wissenschaftsnachrichten zusammen. Ich hoffe sehr darauf, daß noch viele weitere Folgen aus dem Spektrum-Bunker folgen und daß die dahinsiechende Pflanze als Studio-Deko noch weiter durchhält.

Wie verändert das Web 2.0 die Wissenschaft?

Das Thema „Cyberscience“ (und die Effekte auf die interne und externe Wissenschaftskommunikation) stand im Mittelpunkt eines Radio-Features von Bayern 2. Der Autor Martin Schramm hat dafür einige Kenner der Szene befragt. Es kommt ausführlich Carsten Könneker (Chefredakteur von „Spektrum der Wissenschaft“ und Direktor am NaWik) zu Wort, der sehr schön die Veränderungen rekonstruiert, die u.a. das Web 2.0 für die Wissenschaftskommunikation bedeutet. Zu den Herausforderungen für Wissenschaftler, die z.B. bloggen oder andere Kanäle des Social Web nutzen, wurde neben Henning Lobin (Uni Gießen) und Michael Nentwich (ITA Wien) auch ich befragt.

Irgendwann ab ca. 10:40min. und dann nochmal so ab Minute 16:00 bin ich mit kurzen Statements zu hören. Insgesamt finde ich die Sendung sehr gelungen. Für Insider natürlich nichts Neues, aber für interessierte Radiohörer sind schon einige interessante Infos mit dabei. Denke ich. Nachhören kann man die Sendung derzeit hier:

Forschung zum Thema Cyberscience

Und wo wir gerade beim Thema sind: „Wie verändern Facebook & Co. die Wissenschaft?“. Diese Frage ist auch der Titel eines Kurzdossiers des Österreichischen Instituts für Technikfolgenabschätzung. Der gerade erwähnte Michael Nentwich hatte ja in den letzten Jahren zusammen mit René König eine Studie zum Thema Cyberscience durchgeführt. Und die Essenz der Studie ist hier zusammengefasst. Im kurzen PDF liest man dann u.a.:

„Web 2.0-Dienste sind teilweise funktional für die Wissenschaft und befriedigen konkrete Bedürfnisse, wie etwa Informationssuche im Twitter-Netzwerk, Öffentlichkeitsarbeit über Blogs oder Kontaktaufnahme mit KooperationspartnerInnen über Soziale Netzwerkseiten. Dysfunktional ist hingegen, dass derzeit das eigene Netzwerk nur über viele parallele Kanäle erreicht werden können und daher bestimmte positive Netzwerkeffekte (noch) nicht eintreten. Darüber hinaus kann es bei intensiver Nutzung zu Informationsüberladung und Problemen im Zeitmanagement kommen.“

So ist das. Kein Widerspruch meinerseits. ;-)

Die ganze Studie gibt’s als Buch und eben auch noch angeteasert im erwähnten PDF-Dossier:

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